3-Poeten (Liesel Metten) | © Sabine Pilger

Victor Hugo

Geboren am 26. Februar 1802 in Besançon, gestorben am 22. Mai 1885 in Paris, war ein französischer Schriftsteller. Eines seiner vor allem auch in Deutschland bekanntesten Werke ist "Der Glöckner von Notre Dame".

Hugo verfasste Gedichte sowie Romane und Dramen und betätigte sich als literarischer, aber auch politischer Publizist. Neben Molière, Voltaire oder Balzac gilt er vielen Franzosen als ihr größter Autor überhaupt. Sein Schaffen kann teils der Romantik, teils dem Realismus zugeordnet werden.

Zwischen 1838 und 1840 unternahm Hugo drei Rhein-Reisen, die ihn den ganzen Fluss entlang bis in die Schweiz führten. Seine detaillierten lokalen Beobachtungen und verallgemeinernden Schlussfolgerungen legte er in dem 1841 publizierten (dt. 1842) dreibändigen Werk „Der Rhein. Briefe an einen Freund“ dar.

1840, auf seiner zweiten Reise, führt in sein Weg auch nach Bacharach.
„Ich befinde mich in diesem Augenblick in einer der schönsten, angenehmsten und unbekanntesten alten Städte der Welt. (...) Drei Tage brachte ich in Bacharach zu, einer Art Wunderland am Rhein, vergessen vom guten Geschmack Voltaires, vergessen von der französischen Revolution, von den Kriegen Ludwigs XIV., vom Kanonendonner der Jahre 1797 und 1805 und den modischen Architekten, die Häuser wie Kommoden und Schreibschränke machen. Bacharach ist wohl der älteste von Menschen bewohnte Ort, den ich in meinem Leben gesehen. Man glaubt, daß ein Riese, der mit Antiquitäten gehandelt, am Rhein einen Kramladen aufschlagen wollte, einen Berg als Gestell genommen und in seinem Riesengeschmack von oben bis unten einen Haufen gewaltiger alter Stücke ausgelegt habe. (...) Endlich auf der Höhe eines Berges als Krone die Überreste und efeubedeckten Bruchstücke eines Schlosses, der Feste Stahleck, Wohnsitz der Pfalzgrafen im 12. Jahrhundert. All das ist Bacharach. Diese alte Feenstadt, wo es von Sagen und Legenden wimmelt, wird von einem malerischen Schlag von Einwohnern bewohnt, die alle, die Alten und die Jungen, die Kinder und Großväter, kropfige und schöne Mädchen, in ihrem Blick, in ihren Zügen und in ihrer Haltung etwas haben, das an das 13. Jahrhundert erinnert. Das hindert aber die schönen Mädchen keineswegs sehr hübsch zu sein. (...) Bacharach liegt in einer wilden Gegend. Wolken, fast immer über seinen Ruinen hängend, jähe Felsen und ein wilder Felsbach umgeben würdig die alte ernste Stadt, die einst römisch, dann romanisch gewesen, endlich gotisch geworden, aber nicht modern werden will."

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