Steeg

Steeg

Das alte Weindorf Steeg am Fuße des Hunsrücks verlor im Jahre 1969 zur „Verwaltungsvereinfachung“ die Selbständigkeit und bildet seitdem den größten Stadtteil von Bacharach im „Tal der Loreley“ am romantischen Mittelrhein. Die Ortsgemeinde Steeg ist hinsichtlich ihrer Lage neben Breitscheid und Henschhausen die nördlichste Gemeinde der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe und somit auch des Landkreises Mainz-Bingen und ist über die Landstraße L 224 aus Richtung Bacharach nach 1,5 km zu erreichen. In der Ortsmitte zweigt die Kreisstraße K 24 zu der 4 km entfernten Ortschaft Breitscheid in nordwestlicher Richtung ab. 

In alten Überlieferungen wird der Ortsname „Steige“ ausgegeben und kennzeichnet eine Siedlung an einer vom Rheintal auf die Hunsrückhöhen führenden Straße, welche schon in vorrömischer Zeit benutzt wurde. 

Die höchste Einwohnerzahl von 1000 Personen gab es den Aufzeichnungen zufolge im Jahre 1900, mit Stand vom 31. Dezember 2010 waren es nur noch 599 „Steegerinnen und Steeger“. 

 

 

Grindel | © ©Sabine Pilger 

Steeg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn bereits im 13. Jahrhundert erhielt unsere Gemeinde eine besondere Freiung als Burgthalgemeinde, die unter der kurpfälzischen Landesburg Stahlberg (heute Ruine Stahlberg) gelegen mit Mauern, Türmen und Toren an den Talenden befestigt und mit dem Recht zur Durchführung eigener Weinmärkte versehen war. Die frühgotische St. Annakirche (evangl.) aus dem 14. Jahrhundert mit dem malerischen Wehrturm enthält Wandmalereien des größten Sohnes von Steeg, dem bedeutenden Frühhumanisten und Künstler Dr. Winand Ort von Steeg (1371 - 1454), der wegen seiner Gelehrsamkeit zum Sekretär des Königs Sigismund berufen wurde. Der 30-jährige Krieg und die französischen Reunionskriege machten der mittelalterlichen Blütezeit ein Ende und brachten viel Leid für den Ort und seine Bewohner. 

 

Der Name der „Blücherstraße“, die von Bacharach in Richtung Rheinböllen führt, ist auf den Rheinübergang von Generalfeldmarschall Blücher in der Neujahrsnacht 1813/14 bei Kaub, als er mit seiner Befreiungsarmee durch das Steeger Tal nach Frankreich zog, zurückzuführen. Sehr eindrucksvoll sind die alten Fachwerkhäuser, welche in den letzten Jahren z.T. liebevoll renoviert wurden. 

In der Vergangenheit haben sich die Haushalte von der Landwirtschaft und dem Weinbau ernährt, denn es gab nur wenig Möglichkeiten seinen Lebensunterhalt anders zu bestreiten - 1959 gab noch 137 Weinbaubetriebe. Heute gibt es nur noch wenige Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe, welche die „Kernlagen“ bewirtschaften. 

 

 

Steeger EselDer Beiname „Steeger Esel“ soll in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt bleiben. Er ist auf schlaue Köpfe zurückzuführen, welche sich dieses Grautier für den schweren Arbeitseinsatz in den steilen Weinbergen als Lastenträger zunutze machten.

Über Gastgeber von Ferienwohnungen und Fremdenzimmer oder auch Vereine, Termine und Aktivitäten in Steeg informiert die ortseigene Internetseite.

 

 

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